Erleichterung der Suche und Disposition von Transportmitteln
Heutzutage ist für die Patientinnen und Patienten die Buchung von medizinischen Beförderungen kein leichtes Thema. Oft sind zahlreiche Telefonate erforderlich, bevor ein geeigneter Fahrdienst gefunden ist, der die jeweiligen Mobilitätsanforderungen erfüllt und die Beförderung zu einem konkreten Termin sicherstellt.
Diese Verfahrensweise ist sowohl für das Personal in Kliniken, Arztpraxen und sonstigen medizinischen Einrichtungen als auch für die integrierte Regionalleitstelle Lausitz (IRLS) eine zeitintensive Aufgabe. Mit der Rufnummer 19222 ist in der IRLS eine zentrale Kontaktmöglichkeit aktiviert, die zur Beauftragung des qualifizierten Krankentransports und für Verlegungsfahrten zwischen Kliniken dient. Allerdings können an dieser Stelle alle übrigen Krankenfahrten, welche durch diverse Fahrdienstleister erbracht werden, nicht berücksichtigt werden. Patientinnen und Patienten, Kliniken und sonstige medizinische Einrichtungen sind angehalten sich selbst zu bemühen, ein geeignetes Transportmittel für nicht-qualifizierte Krankentransporte zu finden und zu beauftragen. Selbst in der IRLS ist zum einen die hohe Anzahl der Anrufe für das Leitstellenpersonal eine Herausforderung, als auch die Disposition selbst - sprich die Zuteilung eines geeigneten Transportmittels zu Patientinnen und Patienten. Diese Aufgabe wird bisher computergestützt über das Einsatzleitsystem (ELS) abgewickelt. Auf Veränderungen im Tagesverlauf, wie beispielsweise verkehrsbedingte Verspätungen, reagiert das ELS derzeit nur eingeschränkt, da es primär für die sofortige Disposition von Einsatzmitteln der Notfallrettung, Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung konzipiert ist. Ferner können alternative Transportmittel, welche möglicherweise in der Nähe des Abholortes zur Verfügung ständen, nicht beachtet werden. Daraus resultiert bei planbaren Transporten eine eher mangelnde Termintreue für die Betroffenen. Daher ist durch alle Beteiligten keine optimale Auslastungsplanung ihres Fuhrparks möglich. Nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Sichtweise ein Dilemma. Im Ergebnis ist für alle Betroffenen die Organisation und Abwicklung der planbaren Patientenbeförderung durch jene komplexen Strukturen und Regularien bis heute eine große Herausforderung.
Ziel des Projekts „Digitale Patientenbeförderung“ ist es, die IRLS Lausitz mit einer vollautomatisierten Disposition auszustatten, die eine optimale Auslastung der vorgehaltenen Fahrzeugflotte sicherstellt. Auch soll ein digitaler Zugang für Bürgerinnen und Bürger in Form einer Web-App und mobilen App bereitgestellt werden. Dies entlastet neben der Disposition in der Leitstelle, auch die Bürgerschaft. Ihr wird eine selbstbestimmte Organisation und ein erleichterter Zugang, zu Buchung einer Patientenbeförderung ermöglicht.
Mit nur wenigen Klicks kann eine Buchung getätigt werden, die direkt auf einen ganzen Pool von professionellen Fahrdiensten der Region zugreift. Mobilitätsansprüche werden verlässlich kommuniziert und beachtet. Alle Beteiligten profitieren so von einer intelligenten Software, welche die Disposition automatisiert durchführt und sich mithilfe von Echtzeitdaten im Tagesverlauf an Veränderungen anpasst. So werden die Fahrten optimiert und die Termintreue deutlich erhöht. Beförderungsfahrten wären ab dem Buchungsvorgang, über die Zuteilung des richtigen Fahrdienstes zu Patientinnen und Patienten, bis hin zur Abrechnung - nicht nur deutlich einfacher, zeitsparender und angenehmer, sondern auch verlässlicher und weniger fehleranfällig. Durch die Digitalisierung des gesamten Prozessablaufs erfahren die unterschiedlichsten Interessensgruppen und Arbeitskräfte eine enorme Erleichterung im Alltag.